Rund 130 Delegierte aus allen Teilen unseres Landes widmeten sich der Frage, welchen Beitrag zu einer „enkeltauglichen Zukunft“ der Kolpingverband, der weltweit in rund 65 Staaten tätig ist, heute schon leistet und welche Maßnahmen im Sinne der „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ (SDGs) der Vereinten Nationen künftig noch folgen sollen.
Kolping Österreich hatte sich im Vorjahr dazu verpflichtet, sich auf allen Ebenen für eine „enkeltaugliche“ Zukunft unseres Planeten einzusetzen: Relevanz hat dies vor allem in den rund 60 Kolpinghäusern und Sozialeinrichtungen, in denen jährlich rund 6.000 Menschen Wohnraum, Begleitung und Betreuung finden. Doppelte Richtschnur für dieses Engagement sind die „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ (SDGs) der Vereinten Nationen und die 2015 veröffentlichte Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus, in der dieser zu einem besseren Schutz der Schöpfung aufruft.
Als erster „Meilenstein“ auf diesem Weg fand nun im Rahmen der Generalversammlung ein „Marktplatz der Nachhaltigkeit“ statt, wo konkrete Maßnahmen von Kolpingsfamilien sowie in den Kolping-Sozialeinrichtungen präsentiert wurden, beispielsweise die großflächige Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Kolpinghäusern, Konzepte zum sorgfältigen Umgang mit Nahrungsmitteln in deren Großküchen, Kooperationen örtlicher Kolpingvereine mit Fachorganisationen wie dem „Klimabündnis“, „Upcycling“-Projekte zur Müllvermeidung und vieles andere mehr.
Besonderes Augenmerk galt einem Aspekt, der sowohl von der UNO als auch vom Papst zum Thema Nachhaltigkeit betont wird: deren enger Zusammenhang mit dem Anliegen der Armutsbekämpfung. Hier leistet der Kolpingverband in seinen insgesamt 33 Sozialeinrichtungen österreichweit wertvolle Beiträge, welche in Linz auszugsweise präsentiert wurden, von den Einrichtungen für von Armut betroffene Frauen und Kinder („MUKIs“) bis hin zu den Initiativen zur Integration von jobfernen Jugendlichen in den Arbeitsmarkt („Projekt Handwerk“).
Ebenso bedeutsam sind jene Ansätze von Kolping in Österreich, die der Förderung des Friedens und des Dialogs in unserer Gesellschaft dienen: Hier setzen Kolpingleute in unserer oft von Ausgrenzung und Ressentiments geprägten Zeit bewusst Akzente, beispielsweise mit einem Flüchtingscafé im Kolpinghaus Dornbirn, einer Integrativen Lernbetreuung in Wien oder einer Initiative zur Begegnung zwischen „Einheimischen und Zweiheimischen“ in der Bregenzerwälder Gemeinde Bezau.
Kolping Österreich-Präsidentin Christine Leopold zeigt sich mit der Veranstaltung zufrieden:
„Soziale Organisationen nehmen eine Schlüsselposition ein, wenn es darum geht, einen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele zu leisten. Ich bin beeindruckt von den gezeigten Strategien und Konzepten, die wir Kolpingleute erst einmal als Anfang sehen. Wenn es Kolping durch dieses Engagement gelingt, Bewusstsein zu schaffen und neue Leute einzuladen, ein Stück dieses Weges mitzugehen, stehen die Erfolgschancen gut.“
Ehrengast bei der diesjährigen Generalversammlung war der Generalpräses des Internationalen Kolpnigwerkes Ottmar Dillenburg, der den anwesenden Delegierten für ihren Einsatz dankte und ihnen Mut zusprach bei der wichtigen Aufgabe, Menschen dafür zu gewinnen, Kolping zu unterstützen. Den Abschluss der Tagung bildete eine Foto-Aktion auf dem Linzer Domplatz, bei der die Delegierten, Passanten und Gottesdienstbesucher gemeinsam ein großes „K“, das Symbol des Kolpingverbandes bildeten.
Fotos: © Kolping Österreich
Bildinfo: "Die Welt von morgen"; Bundes-Generalversammlung 2018 von Kolping Österreich in Linz/Oberösterreich