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Keine Armut (SDG 1), Geschlechtergleichheit (SDG 5)

Keine Armut (SDG 1), Geschlechtergleichheit (SDG 5)

Kolping-Projekte für Frauen und Kinder

  • Arbeit von Kolping Österreich in den Projekten zugunsten von Frauen (und Kindern)
  • Zusammenhang von Armut und Gender („Armut ist weiblich“)
  • Fakten zum Thema „Armut in Österreich“ und deren Bekämpfung
  • „Mindest-Sicherung“: Wieviel ist genug?
  • Anregungen, wie Betroffenen in den Kolpingsfamilien geholfen werden könnte: Schulstarthilfe, Tafeln, Gemüsegärten, Kulturpässe, Kleiderbörsen u.a.m.
  • Problematik, dass Armut es oft erschwert, einen nachhaltigen Lebensstil zu pflegen

Standbetreuerin:

  • Nicole Abel, Dipl. Soz.päd., Referentin Frauen- und Sozialreferat

Mitten im reichen Europa leben Millionen von Menschen, die jeden Cent mehrmals umdrehen müssen. Die Betroffenen haben die schlechtesten Jobs, die geringsten Einkommen, die kleinsten und feuchtesten Wohnungen, die haben die am meisten krank machenden Tätigkeiten, gehen in die am schlechtesten ausgestatteten Schulen und müssen fast überall länger warten – außer auf den Tod. Mehr Menschen, als von den meisten angenommen, leben am Limit. Eine von acht Personen muss in Österreich mit einem Einkommen unter der Armutsgrenze auskommen, in der gesamten EU gelten rund 80 Millionen Menschen als arm.

Die Biografien den Betroffenen sind bunter, als der schnelle Blick glauben macht: hier die Dauerpraktikantin mit Uni-Abschluss, die Alleinerzieherin mit ihren drei Kindern, die früher als Dolmetscherin in der Welt herumkam, der Langzeit-Arbeitslose, der einmal eine Firma geleitet hat, da der junge Mann mit Depressionen, die perfekt Deutsch sprechende Migrantin in der Leiharbeitsfirma oder die nach dem Bandscheibenvorfall des Vaters völlig überschuldete Familie, deren Einkommen so gering ist, dass die Frau entscheiden muss – zahle ich die Miete, die Gasrechnung oder die Hefte zum Schulanfang für die Kinder?

„Sag mir, wo du wohnst, und ich sage dir, wann du stirbst“: Dreieinhalb Kilometer Luftlinie oder vier Stationen mit der U-Bahn liegen zwischen dem 1. Wiener Gemeindebezirk und dem ärmeren 15.; die Menschen der beiden Wohngebiete trennt vor allem eines: viereinhalb Jahre Lebenserwartung. Untersuchungen in mehreren Industrieländern haben ergeben: Arme leiden zwei- bis dreimal häufiger als andere an Erkrankungen zum Beispiel des Bewegungsapparates, des Stoffwechsels und des Herz-Kreislaufsystems; es lässt sich eine soziale Stufenleiter („Gradient“) nachweisen, dass nämlich mit jeder Einkommensstufe, die man vorrückt, sich die Gesundheit verbessert und das Sterben aufgeschoben wird.

Besondere Armutsgefährdung:

  • EinEltern Haushalte
  • Ältere und kranke Menschen
  • Menschen mit Migrationshintergrund

Konkrete Unterstützungsmaßnahmen für armutsgefährdete Menschen:

  • Leistbarer, bedürfnisorientierter Wohnraum (Beispiele bei Kolping: MutterKind-Einrichtungen, Nachfolgewohnungen, WGs für Jugendliche, Wohnprojekt (Lobmeyrhof, Jeneweingasse,...)
  • Förderung von Menschen mit Erwerbseinkommen (Arbeiten muss attraktiv sein)
  • Sicherstellung eines Mindesteinkommens mithilfe BMS (Bedarfsorientierte Mindestsicherung)
  • Beantragung div. Unterstützungsmöglichkeiten (MA50 – wohnen, MA10 – Schule/Kindergarten, MA40 – Hilfe in besonderen Lebenslagen, Befreiung der Rezeptgebühr, GIS, Kirche, etc.

Vernetzungspartner in div. Angelegenheiten:

  • Sozialzentren
  • AMS
  • Amt für Jugend und Familie
  • FSW (bzwo – Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe)
  • Schuldnerberatung Wien
  • WGKK
  • Externe Träger und Einrichtungen
  • Armutskonferenz (Kulturpass)
  • Wiener Tafel
  • Sucht und Drogenkoordination Wien
  • Psychosozialer Dienst
  • Schulen, Kindergärten, Nachbarschaftszentrum

Maßnahmen auf übergeordneter Ebene:

  • Gender Pay Gap verringern
  • Kinderbetreuungsplätze schaffen
  • adäquates Mindesteinkommen
  • Bildungschancen gleichstellen
    Kontakt & Adressen