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Gemeinsam stark

Jahrestagung von Kolping Europa in Ungarn rückte den richtigen Umgang mit Krisen in den Fokus

Die Stadt Esztergom am Ufer der Donau, über viele Jahrhunderte kirchliches Zentrum des Königreichs Ungarns, war von 16. bis 18. September Schauplatz der heurigen „Kontinentalratstagung“ des Europäischen Kolpingwerks; erstmals seit 2019, damals in Rom, konnten die mehr als 50 Delegierten aus knapp 20 Ländern einander wieder persönlich begegnen – und nicht nur im „Online-Modus“.

Im Zentrum der Beratungen stand die Frage des Umgangs mit Krisen und der Stärkung der Widerstandskraft („Resilienz“) angesichts der vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit. Die VertreterInnen der Nationalverbände berichteten von unterschiedlichen Strategien im Umgang mit den Folgen der Corona-Pandemie, die überall in den Vereinen Spuren hinterlassen und die wirtschaftliche Führung der Häuser einem Stresstest unterzogen hat.

Generalpräses Christoph Huber verwies in seinem Referat auf die Expertise des Kolpingverbands im Umgang mit Krisen, immerhin sei unsere Gemeinschaft als Antwort auf eine der größten Umwälzungen der Neuzeit entstanden: die Industrielle Revolution; die Handwerksgesellen, denen Adolph Kolpings Sorge galt, standen damals vor dem Nichts. Wie fanden sie wieder Boden unter den Füßen? Der Generalpräses nennt dazu drei Begriffe, die Kolpingleuten auch heute Orientierung bieten können: Heimat, Bildung, Religion. „Wir schaffen Orte, wo Menschen Beheimatung finden, auch für die Seele, und wir stärken ihr Selbstbewusstsein durch Bildung im umfassenden.“

Betont wurde die Bedeutung des Zusammenhalts bei Kolping, der sich gerade in schwierigen Phasen als wertvoll erweist. Derzeit wird das u.a. anhand der Anstrengungen deutlich, den Kolpingverband in der Ukraine zu unterstützen. Dessen Geschäftsführer Vasyl Safka, er ist auch der Vorsitzende von Kolping Europa, war online zugeschaltet und berichtete von den zahlreichen Projekten vor allem im Westen seines Landes zugunsten der Betroffenen des Krieges. Die Versorgung der Vertriebenen mit Unterkunft, Kleidung, Nahrung und Dingen des täglichen Bedarfs wird von der weltweiten Kolping-Gemeinschaft, vor allem den europäischen Verbänden, mitgetragen: zum einen durch Spenden an den „Ukraine-Fonds“, zum anderen durch direkte Hilfslieferungen vor allem aus den Nachbarländern Rumänien und Polen, die hier Großartiges leisten.

Erfreulich war auch die Beteiligung von rund 20 VertreterInnen der Kolpingjugend, die zeitgleich ihre jährliche Mitgliederversammlung abhielten und im Kontinentalrat über ihre Aktivitäten berichteten; erstmals nach Corona fand heuer im Sommer ein Bildungstreffen in Novi Sad/Serbien statt, bei dem das Thema Mitgliederwerbung im Mittelpunkt stand sowie ein Skill-Training zum Thema Medienarbeit, vor allem mittels selbst hergestellter Kurzfilme.

Bundesleiter Norbert Hauer und Bundessekretär Wolfgang Engelmaier, die beiden Vertreter von Kolping Österreich, stellten in ihrer Präsentation die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise ins Zentrum, ebenso die Bemühungen in den Vereinen und Häusern, Kriegsvertriebene aus der Ukraine zu unterstützen.

Weitere Höhepunkte der Tagung waren ein Besuch der Kathedrale von Esztergom, ein Gottesdienst unter der Leitung von Europapräses Istvan Godri und die Ehrung von Margrit Unternährer, der langjährigen Vorsitzenden von Kolping Europa, durch die Stv. Vorsitzende Renate Draskovits, die in Abwesenheit von Vasyl Safka auch die gesamte Tagungsleitung innehatte.

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