Es leuchtet unmittelbar ein: Rettungswägen gehören zu den Dingen, die in der Ukraine derzeit am dringendsten benötigt werden. Mit unverminderter Härte tobt der Krieg, Bomben fallen, Menschen werden getötet oder verwundet. In vielen Regionen müssen Geflüchtete versorgt werden. Die Spitäler stehen an der Grenze ihrer Kapazitäten und sind auf Hilfe von außen angewiesen.
Wo die Not groß ist, wächst das Rettende auch. Seit Beginn des Krieges engagiert sich Lyubomyr Dutka, aus der Ukraine stammender Pfarrmoderator in Neuottakring und Präses des Kolping-Diözesanverbandes Wien, für Kriegsvertriebene und organisiert Hilfsprojekte für die Menschen seiner Heimat.
In den vergangenen Monaten hat Dutka aus Spendenmitteln 22 gebrauchte Krankenwägen günstig von Wiener Rettungsdiensten erworben und Spitälern in allen Teilen der Ukraine zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um beschädigte, aber von der Ausstattung her voll funktionsfähige Fahrzeuge, die per Transporter überstellt und vor Ort instandgesetzt werden. Die Rettungsfahrzeuge kommen größtenteils kleineren Provinzspitälern zugute, die diese dringend benötigen, um teilweise schwerstverletzte Patient*innen und Kriegsopfer in größere Krankenhäuser bringen zu können.
Drei weitere Rettungsautos konnten nun aus Mitteln finanziert werden, die von Kolping Österreich zur Verfügung gestellt wurden: je eines vom Bundesverband, vom Diözesanverband Wien und von der Kolpingsfamilie Klagenfurt Zentral. Sie wurden Ende Juni symbolisch von Kolping-Präsidentin Christine Leopold an Präses Dutka übergeben.
Aktuell könnten vom Rettungsdienst „Grünes Kreuz“ 14 weitere Fahrzeuge erworben werden, da diese aus Altersgründen über den Sommer ersetzt werden. Ein Teil der benötigten Mittel soll durch einen Spendenaufruf von der Pfarre Neuottakring aufgebracht werden, außerdem hofft Lyubomyr Dutka auf Hilfe aus dem Kolpingverband.
Die Kosten pro gebrauchen Rettungswagen belaufen sich auf € 5.000. Christine Leopold: „Alle sind herzlich eingeladen, einen Beitrag zu leisten: Hier kann mit relativ geringem finanziellem Aufwand eine große Wirkung erzielt werden. Auch wenn der Krieg in der Ukraine schon lange dauert: Lassen wir nicht zu, dass unser Mitgefühl für die Opfer abstumpft. Unsere Hilfe ist mehr denn je vonnöten!“