Als „Türöffner“ für Frauen auf ihrem Weg zur Gleichberechtigung in allen Bereichen bezeichnet Präsidentin Christine Leopold anlässlich des Weltfrauentags (8. März) den von ihr geführten Kolpingverband: „Frauen brauchen Chancen und Möglichkeiten, um ihren Beitrag in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft erbringen zu können. Bei Kolping setzen wir uns genau dafür ein.“
In den Sozialeinrichtungen von Kolping Österreich finden Frauen und junge Mädchen, die mit der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen konfrontiert sind, nicht nur ein Zuhause auf Zeit, sondern erhalten auch konkrete Hilfe und Unterstützung für ihren beruflichen Lebensweg. Bildung und Ausbildung sieht Leopold dabei als die wesentlichen Schlüssel zum Erfolg: „Wir möchten unseren Klientinnen dabei helfen, ihre Fähigkeiten zu erkennen und ihre Kompetenzen zu verbessern“, führt sie aus; als Beispiel für die Projekte und Maßnahmen, mit denen Frauen auf ihrem Berufsweg unterstützt werden, nennt sie das gemeinnützige Beschäftigungsprojekt „chance2work“, in dessen Rahmen sich die Teilnehmer*innen (es werden hier auch junge Männer betreut) über verschiedene Berufsfelder informieren und an individuellen Qualifzierungsmaßnahmen teilnehmen können.
Ebenso betreibt Kolping Österreich Opferschutzeinrichtungen, verschiedene Wohnprojekte, kostenfreie Beratungsstellen und weitere Projekte, die Frauen wie auch Mädchen in akuten Krisensituationen Unterstützung und Schutz bieten. Das Konzept beruht immer auf der „Hilfe zur Selbsthilfe“ mit dem langfristigen Ziel, die Klientinnen (mit ihren Kindern) in eine selbstständige, eigenverantwortliche und sozial abgesicherte Existenz zu begleiten.
Katholische Frauenbewegung fordert mehr Geschlechtergerechtigkeit für den Care-Bereich.
Das Thema „Gender-Care-Gap“ stellt die Kath. Frauenbewegung, eine Partnerorganisation von Kolping Österreich, in den Mittelpunkt ihrer Öffentlichkeitsarbeit zum Weltfrauentag. Immer noch seien es überwiegend Frauen, auf denen die Last der Sorgearbeit ruht – ob im professionellen Care-Bereich wie Kinderbetreuung und Pflege oder in den Bereichen Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen, stellt KFBÖ-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl in einer Aussendung fest.
Nach einer in Deutschland durchgeführten Studie leisten Frauen durchschnittlich 4 Stunden und 13 Minuten Sorgearbeit am Tag, Männer nur 2 Stunden und 46 Minuten. Das entspricht täglich rund 87 Minuten Mehrleistung von Frauen für Care-Arbeit. Der Gender-Care-Gap liegt damit in Deutschland bei 52,4 Prozent. Eine vergleichbare Studie in Österreich läuft gerade.