„Die Altkleidersammlung ist eine wichtige Säule zur Finanzierung unserer Sozialeinrichtungen!“ – Mit dieser Klarstellung reagiert Kolping-Präsidentin Christine Leopold auf die in Medienberichten wiedergegebenen Vorwürfe einer ebenfalls in der Branche tätigen Organisation, Hinweise auf Kolping-Kleidercontainern auf den karitativen Zweck der Sammlung seien irreführend. Aus dem Erlös der Verwertung der Altkleider würden mehrere Kolping-Projekte in Wien finanziell unterstützt, so Leopold, im Einzelnen nennt sie Einrichtungen für Mütter und Kinder, eine sozialpädagogische Wohngemeinschaft, Beratungsstellen für Jugendliche und Familien, eine Lernbetreuung für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sowie die Job-Initiative „chance2work“ für arbeitslose Jugendliche.
Rund 3.000 Tonnen Kleidung landen jährlich in den ca. 800 Kolping-Kleidercontainern, die seit einigen Jahren von der Firma ÖPULA, einem Unternehmen mit Fachkompetenz am Sektor der (Wieder-)Verwertung von Altkleidern, entleert und gewartet werden; ebenso kümmert sich ÖPULA um Transport und Verkauf. Bis in die frühen 2000-er Jahre wurden die Altkleider vom Kolpingverband in Eigenregie gesammelt und verwertet, heute ist das – vor allem aufgrund der großen Mengen und geänderter Marktbedingungen – in dieser Weise nicht mehr möglich.
Etwa die Hälfte der gespendeten Kleidung ist noch tragbar und kann zum einen an Bedürftige verschenkt, zum anderen als Secondhand-Ware weiterverkauft werden. Von der anderen Hälfte geht ein Teil in die Rohstoffindustrie (z. B. Dämmmaterial, Autoindustrie, Putzlappen, etc.) und ein Teil wird, zu einem kleinen Prozentsatz, als Restmüll fachgerecht entsorgt.
„Es ist uns bei Kolping ein Anliegen, Kleidung fair zu verwerten, ein Gutteil des Gesamtgewinns kommt sozial Benachteiligten zugute“, hält die Kolping-Präsidentin fest, nimmt aber auch die KundInnen in die Pflicht: Heute gelte es mehr denn je nachhaltig einzukaufen und nicht unüberlegt zu entsorgen. Kleidung sinnvoll zu spenden sei auf vielfache Weise möglich, sagt Leopold: „Etwa im Freundeskreis oder in der Familie weitergeben, Kleidung länger tragen, Kaputtes wieder richten (lassen), Kleidersammlungen in der Region nutzen, die einem sozialen Zweck dienen, oder nicht mehr benötigte Stücke direkt bei interessierten sozialen Einrichtungen abgeben“; so könne neben Bedürftigen auch der Umwelt geholfen werden: „Wiederverwenden ist besser als wegwerfen!“
Ergänzende Informationen:
Sozialeinrichtungen und -projekte von Kolping Österreich
Kleiderspenden