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Den Wandel gestalten

Generalversammlung von Kolping Österreich in Wien: spannender Ausblick in die Welt von morgen

Gegenwärtige Megatrends und ihre Bedeutung für die künftige Entwicklung unserer Gesellschaft standen im Zentrum der Bundes-Generalversammlung von Kolping Österreich am vergangenen Wochenende (21./22. Okt.) in Wien. Rund 120 Delegierte aus allen Teilen unseres Landes widmeten sich der Frage, welchen Beitrag zu einer lebenswerten „Welt von morgen“ der Kolpingverband heute schon leistet und welche Ansätze zur Bewältigung künftiger Herausforderungen in der Vereinsarbeit noch stärkere Beachtung finden sollen.

„Vieles in unserer Gesellschaft ist, nicht erst seit Corona, in Bewegung geraten“, stellt Kolping-Präsidentin Christine Leopold am Beginn der Tagung fest und betonte die Verantwortung aller Mitglieder, „in der Nachfolge unseres Gründers Adolph Kolping solche Entwicklungen nicht nur zu registrieren, sondern aktiv und in positiver Weise mitzugestalten“, wie dies in der bald 175-jährigen Geschichte Kolpings in Österreich immer wieder gelungen sei.

Erfrischende Einsichten zu aktuellen gesellschaftlichen Megatrends kamen vom Zukunftsforscher Tristan Horx – der zwar aufgrund einer Erkrankung nicht wie geplant persönlich an der Tagung teilnehmen konnte, jedoch via Video präsent war sowie durch Kurztexte aus seinen Büchern; in diesen wird u.a. die Bedeutung eines Dialogs der Generationen ohne Scheuklappen hervorgestrichen; anstelle „Alterskohorten“ voneinander abzugrenzen sollen man besser den Blick darauf richten, welche Werte Menschen unterschiedlichen Alters verbinden und von daher die Entwicklung zukunftstauglicher Konzepte in Angriff nehmen. Im Rahmen einer Matinee wurden diese Thesen diskutiert und aus Kolping-Sicht wertvolle Ergänzungen angebracht. Menschen, die sich unserem Verband zugehörig fühlen, wurde etwa gesagt, könnten mit Vertrauen den Weg in die Zukunft in Angriff nehmen, da die Überzeugungen, die uns tragen, sich als beständig erwiesen hätten: Zusammenhalt und Solidarität sowie die Bereitschaft, die Erfahrung der Älteren zugunsten der Jungen und künftiger Generationen in die Waagschale zu werfen. In einer Wortmeldung wurde das Vorgehen im Verein treffend mit der Arbeit eines Waldbauern verglichen: „Der überlegt gut, trifft dann die Entscheidung, was er anbaut – und künftige Generationen werden dann die Früchte seines Tuns ernten.“

Emotionaler Höhepunkt der Tagung war ein festlicher Abend im Wiener Schottenstift. In seiner Begrüßung bezeichnete Abt Nikolaus Poch die Wandlungsfähigkeit als ein wesentliches Kennzeichen der Arbeit des Kolpingverbandes, „nicht unähnlich den Klöstern, die ja ebenso einerseits auf eine reiche Tradition zurückblicken als auch stets den Willen Gottes für die Jetztzeit zu erkunden suchen.“ Wichtig bei jeder Veränderung sei die Bereitschaft, vorgefasste Ideen und Gewohntes regelmäßig in Frage zu stellen, aber auch der Bezug des Neuen zur Kernaufgabe, zur Gründungsidee, so der Abt. Weitere Höhepunkte der Veranstaltung waren ein Konzert unter dem Motto „wunderbar wandelbar“, begeisternd performt vom Ensemble „Tanzhausgeiger“ und unter der inhaltlichen Ägide von Kolping-Bundesleiter Norbert Hauer, ein kulturgeschichtlicher Streifzug durch das Stift und ein liturgischer Abschluss mit Bundespräses Gerald Gump in der Schottenkirche.

Eine besonders dringliche Aufgabe unserer Zeit kam bei der Generalversammlung ebenfalls in den Blick: Patrycja Kwapik, die Verantwortliche für die Ukraine-Hilfe des polnischen Kolpingwerks, berichtete von den umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen der internationalen Kolping-Gemeinschaft für die Betroffenen des Krieges, ebenso wurde den Delegierten die aktuelle Initiative von Kolping Österreich in diesem Bereich präsentiert: Von verschiedenen Wiener Rettungsdiensten sollen „altgediente“ Einsatzfahrzeuge günstig erworben, überholt und anschließend in die Ukraine überstellt werden. Spenden für dieses Projekt sind herzlich willkommen: IBAN: AT24 6000 0000 0195 3008 (Verwendungszweck: 26_Ukraine Rettungswägen). Bei einer spontanen Sammlung unter den Teilnehmer*innen der Tagung kamen mehr als 2.000 Euro für Kolping-Projekte in der Ukraine zusammen.

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