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Projekt „Marmor”

Bewohner des Kolpinghauses Graz erstellten Doku über KZ-Außenlager Peggau

Fynn Prünster und Artur Imler beim Filmen der Häftlinge
Fynn Prünster und Artur Imler beim Filmen der Häftlinge ©Fynn Prünster & Artur Irmler

Vor wenigen Tagen jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 fand die nationalsozialistische Gewaltherrschaft auch in Österreich ihr Ende. Die Kolpingjugend engagiert sich für eine lebendige Erinnerungskultur und setzt sich für aktiv gegen das Vergessen der Nazi-Gräuel ein.

Ein beeindruckendes Beispiel dafür liefern die beiden Bewohner des Kolpinghauses Graz (sie sind auch Mitglieder der Kolpingjugend) Arthur Irmler und Fynn Prünster. Im Rahmen eines Schulprojekts realisierten sie im Alter von nur 17 Jahren eine fast einstündige Dokumentation über das ehemalige steirische KZ-Außenlager in Hinterberg bei Peggau. Dieses war ihnen zunächst nur als „Lost Place“ ein Begriff, als leerstehender, ungenutzter Ort, beliebt für Abenteuertouren und als Fotomotiv. Aus der Idee, eine Kurz-Doku über das 1944 unter dem Tarnnamen „Marmor“ errichtete Stollensystem zu drehen, entwickelte sich eine filmische Erkundungsreise, in der die beklemmenden historischen Hintergründe der Anlage aufgearbeitet und dokumentiert wurden. Beleuchtet wird aber auch der heutige Umgang mit diesem Erbe, der geprägt ist von Verdrängung und fehlendem Willen zur öffentlichen Aufarbeitung.

Der Film, gespickt mit Archivmaterial, Zeitzeugenberichten und Expertenmeinungen, feierte Ende April im Grazer „KIZ-Royal-Kino“ Premiere – in Anwesenheit der Filmemacher, Vertretern des Mauthausen Komitee Österreich, Mitwirkenden und vielen Jugendlichen. Im Anschluss lud das Kolpinghaus Graz zu einem Austausch über die Inhalte und gemeinsamen Ausklang ein. Am 8. Mai wurde die Dokumentation zudem auf ORF III ausgestrahlt – hier noch bis zum 7. Juni abrufbar.

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